Revisionen in der Endodontie – Quarree Dental
Bereits Wurzelbehandelt? – zweite Chance statt Ziehen.
Eine Revision ist die erneute Wurzelkanalbehandlung eines bereits behandelten Zahns. Sie wird nötig, wenn sich die Stelle nicht vollständig beruhigt hat oder neue Keime über eine Undichtigkeit eingedrungen sind. Dabei werden die alten Füllmaterialien entfernt, das Kanalsystem erneut gründlich gereinigt/desinfiziert und dicht verschlossen – um Entzündung abheilen zu lassen und den Zahn zu erhalten.
Wann ist eine
Revision sinnvoll?
- Beschwerden oder Befund nach Wurzelbehandlung: anhaltende Druck‑/Klopfschmerzen, Schwellung oder apikale Aufhellung im Röntgen.
- Undichte oder verspätete Versorgung: lockere/gebrochene Füllung oder Krone, neue Karies → Keime gelangen erneut in den Zahn.
- Anatomie übersehen: enge/krumme Zusatzkanäle (z. B. MB2 im Oberkiefer‑Molaren) wurden beim ersten Mal nicht vollständig erfasst.
- Technische Probleme: zu kurze/poröse Wurzelfüllung, frakturiertes Instrument, Stift erschwert die Dichtigkeit.
Erfolgsaussichten –
realistisch eingeschätzt
Die Prognose hängt u. a. von Ausgangsbefund, Dichtigkeit der endgültigen Restauration, Anatomie und Technik ab. In aktuellen Studien liegen Heilung/Erfolgsraten nicht‑chirurgischer Revisionen häufig um 70–85 % (kurz‑ bis mittelfristig; strenge Kriterien teils niedriger, „lockere“ Kriterien höher). Ältere deutschsprachige Übersichten berichten 60–80 %. Mit sorgfältiger Indikationsstellung, aseptischem Arbeiten und dichter Versorgung sind gute Chancen gegeben.
Spezialfall „selektive Revision“: Manchmal wird nur der betroffene Wurzelkanal erneut behandelt (z. B. bei mehrwurzeligen Zähnen) – das kann die Versorgung schonen und ist in Studien vielversprechend.
- 1Diagnostik & Planung
Klinischer Befund, Röntgen – bei komplexen Situationen ggf. 3D‑Diagnostik (CBCT) – und eine realistische Prognoseeinschätzung. - 2Betäubung & Kofferdam
Lokalanästhesie für eine sehr gut erträgliche Behandlung; Gummituch‑Isolation (Kofferdam) schützt vor Keimen und Spüllösungen. - 3Entfernung der Altmaterialien
Schonende Entfernung der alten Wurzelfüllung (z. B. Guttapercha/Sealer), ggf. Stifte oder frakturierter Instrumente – nach Möglichkeit unter optischer Vergrößerung. - 4Reinigung & Desinfektion
Mechanische Aufbereitung und antibakterielle Spüllösungen, bei Bedarf medikamentöse Zwischeneinlage. Ziel: maximale Keimreduktion. - 5Neue Wurzelfüllung
Bakteriendichte Versiegelung der Kanäle (z. B. Guttapercha + Sealer) bis nahe an die Wurzelspitze. - 6Dichter Aufbau & Stabilität
Adhäsiver Verschluss; bei größerem Substanzverlust folgt meist Teilkrone/Krone zum Frakturschutz. Leitlinien betonen die zeitnahe, dichte Versorgung.
Ihre nächste Schritte bei Quarree Dental
Sie haben Beschwerden an einem wurzelbehandelten Zahn oder einen entsprechenden Befund? Wir klären den Fall ruhig, verständlich und evidenzbasiert, zeigen Optionen inkl. Kosten/Eigenanteil und erstellen einen klaren Behandlungs‑ und Recall‑Plan – damit Ihr Zahn möglichst erhalten bleibt.
Nicht jeder Stift lässt sich gefahrlos entfernen; stark gekrümmte/verblockte Kanäle, Risse oder Perforationen können das Vorgehen erschweren. Hier helfen Mikroskop, Ultraschall und – bei Bedarf – Kombination mit Mikrochirurgie. Wir besprechen Chancen und Alternativen transparent vorab.

